Kraftort Kathreinberg

 

 

 

Ich widme diese Auflage

Cathy d´Este – Korber ( 2013)

 

 

“II cannot see you, but I know you are here“

 

 

 

Ein großes Dankeschön an die Druckerei Pircher im Ötztal (Tirol)

für ihr großzügiges Angebot, diese Auflage kostenfrei zu drucken !

Danke !

 

 

 

Und ein großes Dankeschön an meine liebe Schwester

 

Laurence Sinitzky, sie hat das Cover gestaltet.

 

Vor 10 Jahren übersiedelte ich von Spanien nach Kärnten. Der Kontrast könnte stärker nicht sein. Im Gegensatz zum mondänen Marbella, wo man die Leichtigkeit des Seins praktiziert, forderte mich der Kathreinberg , die wahre Freude in mir selbst zu suchen. So wie die Sonne Spaniens zum Baden in Meer verführt, so überredet mich der Berg zum Hinabtauchen auf den Meeresgrund des Seins, um Perlen der Erkenntnis zu ernten.

 

Im ersten Teil des Buches versuche ich in einer Kurzfassung meine spirituelle Ausrichtung als Jnani zu erklären. Im zweiten Teil: "Times goes by, true Love stays" geht es um Liebe und Vergebung. Ausserdem hoffe ich einen Beitrag zu leisten, den Kathreinkogel, das Juwel von Schiefling am Wörthersee, in „Kraftort Kathreinberg“  umzubenennen. Die energetische Ausstrahlung des Berges ist für viele Feinfühlige unbestritten. Eine Namensänderung wäre meiner Meinung nach angebracht.

 

 

Kerstin Gansl schreibt in ihrem Buch “Kraft und Kultplätze in Kärnten“: Obgleich am Kathreinkogel keine „offiziellen“ Kultplätze entdeckt wurden, kann die mystische Atmosphäre des Ortes kaum negiert werden.“ Viele Feinfühlige berichten von energetischen Plätzen am Plateau. Ein besonders starker Kraftplatz befindet sich in der Kirche, rechts beim Eingang, dort wo sich eine Skulptur zu Ehren der heiligen Katharina von Alexandrien befindet. 

I come from Bangladesh. I discovered Kathreinberg by chance last summer. I come here now almost every week end. Many tourists I have met around the ruins of the ancient church and in front of the wish tree, I told them the reason of my frequent visit is, I am recharging my vitality for the rest of the week. I am not sure about this. If I come here, I feel happy. I feel blissful. I think it reminds me of the things that are important. 

 

I hope more people come here, more often and find a little piece of their own souls. 

Syed Hadiuzzaman 

 

 

Vieles spricht dafür, dass die Bewohner vergangener Zeiten über Rituale (Druiden, Priester), Kontakt mit dem Übersinnlichen aufgenommen haben. In der Saalkirche aus dem 4.Jh.n.Chr., mit Priesterbank und Presbyterium wurden sicher spirituelle und religiöse Handlungen vollzogen. Noch heute werden im Schatten der Öffentlichkeit rituelle Handlungen ausgeführt. Menschen auf ihrem spirituellen Erkenntnisweg vergraben Steine der Heilung im Kraftkreis neben dem Wunschbaum…..

….andere tanzen und singen bei Kerzenlicht am Plateau des Berges.  Deutlich sichtbar sind die tausend Wünsche, die jährlich dem Wunschbaum übergeben werden. Ein weiterer Beweis, dass nicht nur sensible Menschen dem Berg magische Kräfte zuschreiben. Meines Wissens ist der Wunschbaum der erste und einzige Europas. Mir sind  fünf  erfüllte Wünsche aus meinem persönlichen Umfeld bekannt.

Eine schöne Metapher betreffend dem Berg ist der Vergleich mit Coco Chanel, einer der einflussreichsten Modedesignerinnen des vorigen Jahrhunderts. Sie befreite die Frauen von den Fesseln des Korsetts; und der Berg kann helfen uns von den Fesseln falscher Vorstellungen zu befreien. Die Frage ist nur, ob wir seine ausgestreckte Hand ergreifen oder nicht. Sich auf ihn einzulassen kann je nach Temperament einfach oder schwierig sein. Je mehr Leiderfahrungen wir erlebten, desto eher sind wir bereit unsere Vorstellungen, welche die einzige Ursache allen Leids sind, neu zu überdenken und zu ändern.

 

Stille

 

 

Die meisten Wanderer geben sich mit der äußeren Schönheit des Berges zufrieden. Das wahre Juwel des Berges bleibt ihnen verborgen. Sie sind nicht gewöhnt innezuhalten. Wenn sie rasten, genießen sie entweder die Aussicht oder eine kleine Mahlzeit aus dem Rucksack. Dagegen ist nichts zu sagen, es sei denn, man strebt nach Höherem. In diesem Fall steht nicht die Schönheit der Natur im Zentrum des Interesses, sondern die Quelle allen Seins. Die Aussicht auf den Mittagskogel und der Blick auf den Wörthersee sind sicher beeindruckend, können aber unsere Probleme nicht heilen, denn Heilung erfahren wir immer nur in uns selbst, aus dem einfachen Grund, weil unsere Probleme in uns sind und sonst nirgendwo.

 

Wir sehnen uns nach Ruhe, können aber die Stille nicht ertragen. Stille wird als etwas Langweiliges und Unproduktives empfunden. In der multimedialen Welt bestimmen Ablenkungsprogramme unser Leben. Für Stille ist keine Zeit. Stille ist ungewohnt. Menschen brauchen Geräusche, damit sie sich nicht alleine fühlen. Sie verwechseln Stille mit Langeweile und wissen nichts vom Luxus des All-Eins-Seins. In Unwissenheit vom Reichtum innerer Erkenntnis, begnügen sie sich mit vergänglichen Vergnügungen. Würden sie die Stille als Tor zur Heilung erkennen, sie würden sie öffnen. Ich weiß wovon ich spreche, schließlich war ich selbst Meister vergänglicher Freuden. Irgendwann wurde mir bewusst, dass keine noch so ekstatische Lust, sich mit der Freude innerer Weisheit messen kann. Der Berg schenkt uns nicht nur Stille, sondern auch die Kraft, in dieser Stille unser Bewusstsein zu erheben.

 

Der Weg zu allem Grossen geht durch die Stille“

Nietzsche

 

 

 

Sachertorten werden in vielen Cafés angeboten, am besten schmecken sie aber im Sacher. Stille kann man an vielen Orten erfahren, dort aber, wo sich Stille und spirituelle Energie verbinden, dort können Wunder geschehen. In unserer modernen Welt gibt es Stille nur mehr in ländlichen Gegenden, aber selbst dort wird die Stille kaum gewürdigt. Rasenmähen schlägt meditative Kontemplation. Nur denjenigen, die den Lärm der Welt mit der zeitlosen Schönheit der Stille tauschen, offenbart sich die Quelle allen Seins. Alles kommt aus der Stille, alles verschwindet wieder in ihr. 

Stille und das Nichts sind unsere wahren Eltern. Wir kommen aus dem Nichts und verschwinden im Nichts. Dazwischen meinen wir irrtümlich ein „Etwas“ zu sein. Die Macht der Stille wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass es ohne Stille keinen Ton gibt. Die Stille lebt aus sich selbst. Der Ton braucht die Stille um zu sein. Die Stille braucht den Ton nicht.  Sie IST.

Ich selbst zähle mich nicht zu den Feinfühligen. Im Gegenteil. Als Liebhaber weltlicher Vergnügungen bevorzugte ich ein unbeschwertes Leben mit Sonne, Strand und Meer. Die grüne Natur war nie reizvoll für mich. Umso erstaunlicher ist es, wie sehr mich die Kraft des Berges schon bei meinem ersten Besuch erfasste. Die Inder würden sagen, ich befinde mich im Rachen des Tigers, dort wo es kein Entrinnen mehr gibt J

 

Zwei Wege zur Erleuchtung

 

„Times goes by, true love stays“, geschrieben in Spanien, behandelt die großen Themen Liebe und Vergebung. Hier, am Fusse des Kathreinberges, geht es um Verstehen. Je nach Temperament neigen wir Entscheidungen entweder vom Bauch heraus oder vom Verstand her zu treffen. Die Inder unterscheiden spirituell Wahrheitssuchende in Bhaktis und Jnanis. Für den Herzensmenschen (Bhakti) ist Liebe die allumfassende Medizin. Bhaktis praktizieren Hingabe, beten zu Gott und leisten Dienst am Nächsten. Die Jnanis hingegen versuchen über den Verstand Erleuchtung zu erlangen.

 

 

Bhaktis sind im Vergleich zu den Jnanis in grosser Überzahl. Ich würde sagen, 99% versuchen über Liebe Heilung (Jesus/Heiland) zu erfahren. Ähnlich verhält es sich mit Wanderern am Kathreinberg. Die allermeisten benützen den ausgebauten Gemeindeweg, nur die wenigsten klettern über den steilen Jägersteig nach oben. Beide Wege führen zum Ziel, beide sind gleich-wertig. Der Weg des Jnani ist zwar wesentlich kürzer, dafür aber anstrengender.

 

 

Begonnen habe ich meine Suche nach Glückseligkeit (nicht zu verwechseln mit Glück) in einem indischen Tempel. Dort wurde Liebe (nicht Sex) praktiziert. Nach ein paar Jahren wurde mir bewusst, dass ich kein liebender Mensch bin. Als leidenschaftlicher Spieler neige ich Probleme über den Verstand und nicht mit dem Herzen zu lösen. Der Kathreinberg mit seiner energetischen Unterstützung eignet sich hervorragend, sich in stiller Kontemplation der Wahrheit zu nähern. 

Unsere Lebensqualität hängt sehr stark davon ab, ob wir das Glück im Außen oder in uns selbst suchen. Die Archäologen, um ein Beispiel zu nennen, suchen nach Resten längst vergangener Zeiten. Im Dienste der Wissenschaft graben sie akribisch in der Erde, bestimmen Alter und Geschlecht eines gefundenen Skeletts, untersuchen die Lebensgewohnheiten und Ursachen ihres Todes. Dann verstauen sie ihre Knochen in Kartons und lagern sie wie im Falle des Kathreinberges jahrzehntelang im Keller des Naturhistorischen Museums…..im Dienste der Wissenschaft aber nicht im Sinne der Verstorbenen. Wieso wird den Archäologen die Störung der Totenruhe erlaubt ? Wieso können sie nicht nach Abschluss ihrer „wissenschaftlichen Untersuchungen“ die Verstorbenen wieder rückbestatten?  Das „leere“ Gräberfeld auf der Höhe des Kathreinberges:

Mir stellt sich die Frage, was diese „Wissen-schaft“ der Menschheit nützt ? Was nützt es mir zu wissen ob der Ötzi, an einem tödlichen Pfeil oder an einem Virus verstorben ist ? Was hilft es mir seine Ernährungsgewohnheiten zu kennen und was es mit seinen Tätowierungen an sich hat? Täglich sterben weltweit tausende tätowierte Menschen, die sich mit Fleisch ernährten und zur Jagd gingen. So what ?

 

Nur die Schau nach Innen kann heilen. Will man Ruhe und Frieden finden, muss man in die Stille gehen. Keine Wissenschaft kann helfen. Nur die Innenschau reinigt den Verstand, der durch falsche Vorstellungen viel unnötiges Leid verursacht. Innenschau ist einfacher als man denkt. Man braucht nur still sein und beobachten was passiert. Schon nach ein paar Sekunden werden sie feststellen, dass sie nicht atmen, sondern geatmet werden, dass sie nicht denken, sondern gedacht werden. Gedanken haben ihr Eigenleben. Sie kommen und gehen wann sie wollen. Wir können sie nicht kontrollieren. Versuchen sie 10 Minuten nicht zu denken, oder zu atmen. Es wird ihnen nicht gelingen und obwohl sie keine Kontrolle weder über die Atmung noch über die Gedanken haben, empfinden sie sich als autonome Persönlichkeit mit eigener Existenz.

 

 

Falsche Vorstellungen

 

Der Weg des Herzensmenschens wird im Buch „Time goes by, True Love stays“ ausführlich beschrieben. Der Weg des Verstandesmenschen soll hier erklärt werden, wobei ich die Worte der alten Meister berücksichtige, die Lehre nicht am Marktplatz zu verkünden. Das Ego will nicht hören, dass es über keine eigene Existenz verfügt. Im Gegensatz zu den Religionen wird nicht versucht andere zu überzeugen, da im Advaita alles richtig ist, so wie es ist, auch dann wenn wir nicht damit übereinstimmen. Dieses nicht Weitergeben ist wahrscheinlich der Grund, warum die Lehre des „Nicht Zwei“ so gut wie unbekannt ist, obwohl es sich  um das älteste Lehrsystem der Menschheit handelt.

Advaita ist eine monistisches Ausrichtung, die die Welt auf ein einziges Prinzip zurückführt. Der Weg der Erlösung besteht darin, diese Einheit zu erkennen. Die Dualität verschleiert diese Einheit und lässt uns glauben, wir wären autonome Persönlichkeiten getrennt von der Totalität. Der Weise überwindet diese Unwissenheit und sagt so wie Jesus: “Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30) Diese Erkenntnis wurde schon tausende Jahre vor Jesus in den Veden niedergeschrieben. So gesehen lehrte Jesus die Nichtzweiheit des Advaitismus, welche für die meisten Menschen nur sehr schwer zu akzeptieren ist. Das Gefühl getrennt von der Totalität zu sein, ist so stark, dass es kaum überwunden werden kann, selbst dann nicht, wenn alles auf die falsche Vorstellung hinweist ein autonomer Mensch zu sein.

 

"All dies Zen-Zeug ist Unsinn", sagte der Skeptiker.

"Du hast völlig recht", erwiderte der Meister, "doch ist dies eine Lehre,

die normalerweise den am weitesten fortgeschrittenen Schülern vorbehalten bleibt."

 

 

Hier ein paar Beispiele falscher Vorstellungen, die kaum auszumerzen sind:

 

·         Seit Jahrtausenden bemühen sich Menschen die Erde zu einem Ort des Friedens zu machen. Eine naive Vorstellung. Trotz größter Anstrengungen unzähliger Könige, Kaiser, Politiker, Philosophen, Friedenstifter, gab es keinen einzigen Tag ohne Kriege in der Geschichte der Menschheit. Es wird immer Krieg geben und immer Menschen die an Hunger sterben…ob uns das gefällt oder nicht….aus dem einfachen Grund, da alle Gegensätze untrennbar (!) miteinander verbunden sind. Kein Berg ohne Tal, kein Reichtum ohne Armut, keine Schönheit ohne Hässlichkeit.

 

Wer sich der Welt bemächtigen
und sie verändern will
dem wird es nicht gelingen
denn die Welt ist ein heiliges Gefäß
sie kann nicht verbessert werden.

Laotse

 

·         Wirklich schmerzhaft werden falsche Vorstellungen in den sog. Liebesbeziehungen. Wir gehen Beziehungen ein, in der irrtümlichen Idee, der/die andere könnte unser Leben verbessern. Die zahlreichen Ex-Partner, die jeder von uns vorweisen kann, sprechen eine andere Sprache. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Hoch-Zeiten ihren Glanz verlieren. 50% werden geschieden, die anderen 50% leben entweder in einem Museum oder betrügen den Partner. Wahre Liebesbeziehungen sind selten wie ein Lottogewinn. Obwohl diese Zahlen eindeutig das Beziehungs-Dilemma beweisen, erfreuen sich die Startups der Hochzeitsplaner größter Beliebtheit.

 

·         Die Vorstellung über einen freien Willen zu verfügen ist tief in uns verankert, obwohl wir immer wieder feststellen müssen, dass unser freier Wille nicht viel taugt. Was die Meister de Advaitas schon vor tausenden Jahren in den Veden niederschrieben, veröffentlichte Schopenhauer 1839 in seiner „Preisschrift über die Freiheit des Willens“: „Der Mensch kann zwar thun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“  Ich möchte salopp behaupten, würden wir über einen freien Willen verfügen, wir wären alle reich und schön, es gäbe weder Tränen, noch Krankheiten, noch Flüchtlinge…

 

Die Behauptung der Mensch hätte keine Kontrolle über seine Handlungen ist mit viel Widerstand verbunden. Seit Jahrhunderten streiten sich die Geister, ob der Mensch über einen freien Willen verfügt, oder ob seine Gedanken und die daraus folgenden Handlungen determiniert sind. Auch ich konnte die These über keinen freier Willen zu verfügen  anfangs kaum billigen. Nach jahrelangem Studium und Schriftverkehr mit dem deutschen Neuropsychologen Wolfgang Singer, hatte ich die große Ehre mit dem Entdecker des sog. "Bereitschaftspotentials" Prof. Lueder Deecke eine lange Diskussion über seine Forschungen zu diesem Thema zu führen. 1964 bewiesen Deeke und Kornhuber, dass eine subjektiv willentliche Handlung bereits 500ms vorher im Gehirn messbar ist. Benjamin Libet und seine Nachfolgeexperimente bestätigten diese Entdeckung, welche die Vorstellung des freien Willens als Selbsttäuschung demaskiert. So weit so gut….aber :

 

Das Gespräch mit Prof. Deecke ist mir noch gut in Erinnerung. Auf der Uni war er als strenger Professor gefürchtet und im Wiener AKH leitete er die neurologische Abteilung. Erstaunlicherweise glaubte er selbst nicht an seine eigene Entdeckung, bei der es sich meiner Meinung nach um die größte und wichtigste Entdeckung aller Zeiten handelt. Wenn es stimmt, dass der Mensch nicht willentlich handelt, müssten alle Bücher neu geschrieben werden und der Umgang mit Schuld und Sünde neu überdacht werden. Verzweifelt versuchte ich Deecke von seiner eigenen Entdeckung zu überzeugen. Er meinte so wie Libet, wir hätten in diesen 500ms noch genügend Zeit um ein Veto einzulegen (was übrigens Kühn und Brass 2009 widerlegen konnten). Was für ein Witz ! Es war als würde ich dem großen Galileo erklären, dass sich die Erde doch um die Sonne dreht…. J

 

Diese Geschichte soll verdeutlichen, wie schwer es ist, unbestreitbare Tatsachen zu akzeptieren. Der große Einstein tat sich da schon etwas leichter. In seinem Glaubensbekenntnis schrieb er: 

 

" Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: 'Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will', begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind. Diese Erkenntnis von der Unfreiheit des Willens schützt mich davor, mich selbst und die Mitmenschen als handelnde und urteilende Individuen allzu ernst zu nehmen und den guten Humor zu verlieren."

 

Und Ramana Maharshi sagte:

 

„Handlungen geschehen, aber es gibt keinen der handelt.

Taten werden vollbracht, aber es gibt keinen Täter“

 

oder

 

Was nicht geschehen soll, wird niemals geschehen, wie sehr man sich auch darum bemüht.

Und was geschehen soll, wird bestimmt geschehen, wie sehr man sich auch anstrengt, es zu verhindern. Das ist gewiss. Weise zu sein bedeutet daher, still zu bleiben.

 

·         Das größte Übel aller Übel ist jedoch die falsche Vorstellung eine autonome Persönlichkeit zu sein. Nichts verursacht mehr Leid, als die Identifizierung mit dem Körper. Es ist erstaunlich, wie stark uns das Gefühl „wir wären der Körper“ fesselt. Selbst Jesus und die anderen Religionsgründer unterlagen dieser Idee, die wie ein Virus die gesamte Menschheit befällt. Und wieder ist es die kontemplative Innenschau, die uns von diesem Irrtum erlösen kann. Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass wir das was wir wahrnehmen, nicht sein können. Der Wahrnehmende ist immer verschieden vom Wahrgenommenen.

 

 

Einfaches Beispiel: Ich nehme mein Auto wahr, daher gibt es zwei. Mich und das Auto. Ich kann unmöglich das Auto sein. Ich nehme meinen Computer wahr. Es gibt zwei. Mich und den Computer. Ich kann unmöglich der Computer sein. Jetzt wird’s etwas schwieriger: Ich nehme meinen Körper wahr. Es gibt also zwei. Mich und den Körper. Ich kann daher unmöglich der Körper sein. Eine unbestreitbare Tatsache, die für die Allermeisten unmöglich akzeptiert werden kann. Die fälschliche Identifikation mit dem Körper/Verstand Organismus wird auch göttliche Hypnose genannt . Menschen, die die Vorstellung „Ich bin der Körper“ überwunden haben, erfahren das Leben als einen unpersönlichen Prozess und nicht als persönliches Schicksal. Statt „Ich leide“, sagen sie „da ist Leid“ (und ich habe nichts damit zu tun). 

 

Wenn der Weise im Stiere der Phalaris gebraten wird, wird er ausrufen:

"Es ist lustvoll und geht mich nichts an."

Epikur

 

oder

 

 

 

"Wer im Tao zentriert ist, kann in großer Sicherheit durchs Leben gehen.

Selbst inmitten weitverbreiteten Leids sieht der Weise nur die

unergründliche Harmonie der Quelle und fühlt so inneren Frieden."

Laotse, Vers 35

 

Ich kann gut verstehen, dass die Behauptung "du bist nicht der vergängliche Körper, sondern die ewige, innewohnende Energie, welche den Körper bewegt", für viele schwer zu akzeptieren ist....es sei denn als Trost, wenn ein geliebter Mensch "verstorben" ist....erst dann ist die Akzeptanz dieser Lehre hoch….besteht doch die Hoffnung, dass die „Seele“ unverwundbar geblieben ist.

 

·         Wir sagen: „Ich sehe oder ich atme“. Man muss kein Wissenschaftler sein um zu erkennen, dass das Leben ein spontaner sich selbst erzeugender Prozess ist. „WIR“ sehen nicht. Sehen geschieht automatisch. „WIR“ atmen auch nicht. Atmung geschieht automatisch, auch ohne unser Zutun. Aus einem winzig kleinen Samentropfen im Bauch der Mutter entsteht ein Mädchen oder ein Junge. Völlig automatisch, ohne unser Zutun. Der Verdauungsapparat arbeitet automatisch. Das Herz schlägt automatisch. Haare und Nägel wachsen automatisch. Das Gefühl von Hunger und Durst, Müdigkeit und Erwachen kommen automatisch….ja selbst die Gedanken und die daraus folgenden Handlungen kommen und gehen automatisch…sie schwingen sich wie eine wildgewordene Herde von Affen von einem Ast auf den anderen, sagt man in Indien. Wer atmet ? Wer lässt das Herz schlagen ? Wer denkt ?

 

 

·         Eine sehr schmerzhafte falsche Vorstellung geschieht immer dann, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Erstens erscheint es sonderbar, dass wir trauern, obwohl der/die Verstorbene jetzt in Frieden ruht. Ein Frieden, den er/sie zu Lebzeiten nie hatte. Zweitens, und jetzt wird es noch bizarrer, obwohl wir den Verstorbenen immer mit seinem Körper gleichstellten, beweinen wir sein/ihr Weggehen, obwohl der Körper für jeden sichtbar anwesend ist. Spätestens jetzt sollte uns klar werden, dass es sich bei dem Verstorbenen nicht um den Körper handelte, sondern um ein formloses unbekanntes Prinzip (Seele?), welches den Körper verlassen hat….und da dieses Prinzip formlos ist, kann es folglich auch nicht sterben !

Als Ramana Maharshi,  im Sterben lag, tröstete er seine trauernden Anhänger mit den Worten: „Warum weint ihr? Ich gehe nirgendwo hin. Ich werde immer hier sein. Wo könnte ich hingehen“ ?

 

Welchen Sinn macht es, sich mit Spiritualität zu beschäftigen ?

 

So wie alles im Leben, ist auch die geistig/spirituelle Beschäftigung oder der Wunsch nach Erleuchtung

sinnlos.  Wer aber sagt, dass das Leben einen Sinn haben muss ? Kinder fragen in der Sandkiste nicht nach dem Sinn ihres Tuns. Sie spielen ganz einfach. Thats it.

 

 

Wo ist mein Vorteil ?

 

1:  Es gibt auch keinen Vorteil. Für wen ? Im Advaita existieren keine Personen. Es gibt nur die unpersönliche,

form - und zeitlose Quelle, die innerhalb von Zeit und Raum (Die Bühne der Illusion) das Spiel von Leela spielt und durch unzählige Formen Begrenzungen erfährt. Übrigens die Quelle möchte Begrenzungen nicht vermeiden, sondern erleben ! Ein Film nur mit betenden Engel ohne Teufel wäre etwas langweilig.

 

2: Wenn es überhaupt einen Vorteil gibt, dann nur einen scheinbaren, für eine scheinbare Person. Als Kind faszinierten mich Zauberer. Sie sägen ihre bildhübsche Assistentin in zwei Teile, ohne dass sie verletzt wird. Wie geht das ? Das Leben, das gesamte Universum ist das Werk eines Magiers. Ich will seine Tricks durchschauen. Wer oder was lässt mein Herz schlagen, meine Lunge atmen ? Wie ist es möglich, dass aus einem winzig, kleinen Samen ein riesiger Baum wird ? Sie werden antworten, die Natur, die Evolution...aber was sind Natur und Evolution ? Woher kommt die Energie die die Erde mit 25km in der Sekunde (!) um die Sonne rasen lässt? Durchschaut man den Trick der zersägten Assistentin, fühlt man sich wesentlich besser, schließlich ist ihr kein Schaden entstanden. Ähnlich ist es auch mit spiritueller Erkenntnis. Niemand lebt, niemand stirbt. Alles nur ein kosmischer Trick. Herrlich !!!

 

Wenn die spirituelle Beschäftigung weder Sinn noch einen Vorteil hat, wozu dieses Buch ?

 

Aus spiritueller Sicht ist alles gleich-gültig, gleich-wertig. Dem Weisen ist es einerlei ob er jung oder alt, gesund oder krank, reich oder arm ist. Für ihn ist alles richtig, so wie es ist. Er lebt still inmitten der Welt, ohne Vorlieben und Vorurteilen…..und eher würde er sein Leben opfern als seine Überzeugungen.

 

Ganz anders verhält es sich für den Durchschnittsmenschen. Ganz abgesehen von seinen vielfältigen Ängsten ist er ständig dem Auf und Ab des Schicksals ausgeliefert. In seiner Welt dominieren richtig und falsch, gut und böse. Für ihn ist seine körperlich, geistige Verfassung von großer Wichtigkeit. Er weiss nichts von der wahren Freude des einverstanden sein Könnens. Er ist nie in Ruhe und Frieden.

 

 

Beide befinden sich am selben Weg. Einziger Unterschied: Der Weise reist *First Class*, der Durchschnittsmensch sitzt in der Touristenklasse.

Baum der Erleuchtung

Unter diesem Baum entfaltete sich am 18. April 2013 (12:00) die Kraft des Berges

Es geschah individuelle Befreiung aus dem Leidenskreislauf,

und gleichzeitige Bindung an das universale Selbst.

 

 

Die erste Auflage dieses Bestschenkers umfasste 208 Bücher. Sie wurden alle verschenkt und trotz großer Nachfrage hatte ich kein Interesse das Büchlein neu zu drucken. Die Druckerei Pircher offerierte mir schon vor Jahren eine kostenlose Zweitauflage zu drucken. Ich lehnte damals ab, weil ich der Meinung war und immer noch bin, dass die Auswahl an esoterisch, spiritueller Literatur riesig ist und dass es genügend Bücher gibt, die weit besser sind als meine Niederschrift. Mein Talent ist nicht unbedingt das Schreiben von Büchern. Ich plage mich von Satz zu Satz J hoffe aber dennoch, dass das Geschriebene auf fruchtbaren Boden fällt.

 

 

Last Call:

Finden sie heraus wer sie wirklich sind !

Solange sie meinen ein Mensch mit Willensfreiheit zu sein,

werden die Probleme niemals enden

 

 

Roman Korber

Oktober 2016

 

Wiederholungen prägen sich ein, daher noch einmal zur Erinnerung:

 

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass wir atmen, ohne dass sich ein vermutetes "Ich" einmischen müsste. Anders gesagt, die Behauptung "Ich atme" ist unrichtig. Es müsste heissen "ES atmet, oder Atmung geschieht". Nicht ich sehe, sondern ES sieht, oder Sehen geschieht. Nicht Ich lasse das Herz schlagen, nicht Ich denke und handle, sondern ES handelt, ES denkt. Und nicht zuletzt: Ich lebe nicht, es lebt das Leben. Nicht Ich sterbe, sondern Sterben geschieht. Das Pseudo-Ich ist eine Erfindung des Verstandes und hat keinerlei Funktion, außer unnötiges Leid zu verursachen. Wie gesagt, wenn man einen Körper in winzig kleine Stücke schneidet, wird man vieles finden, aber kein Ich. Das ist keine These, sondern eine unbestreitbare Tatsache ! Das persönliche "Ich" ist nichts weiter als ein Hochstapler, welcher bei genauer Untersuchung als Lügner entlarvt wird.

 

Das bedeutet aber keinesfalls künftig auf das Wort "Ich" zu verzichten. Im Umgang mit anderen brauchen wir dieses "Ich", oder wie der deutsche Philosoph Hans Vaihinger in seiner "Als ob“ Philosophie schreibt: „Wir müssen so leben, als ob wir es sind die leben, als ob Gott die Braven belohnt und die Bösen bestraft.“ Entscheidend ist nur, ob wir uns als kleines, ängstliches Ich identifizieren, oder als das universelle Allumfassende. Ob wir meinen eine vergängliche Meereswelle zu sein, die eines Tages am Strand zerschellt, oder ob wir als  ewiger Ozean das Auf und Ab unserer Manifestation als zeitloser Zeuge beobachten.

 

 

Sei was du bist.

Falls sie nicht einverstanden sein können, dass das Leben nur ein blöder Traum ist (Tolstoi), werden sie mit Sicherheit viele Übereinstimmungen im zweiten Teil des Buches finden.

 

Sollten sie Fragen oder Widersprüchliches entdeckt haben, ich bin gerne bereit persönlich oder schriftlich zu antworten.

Danke

romankorber@hotmail.com

 

Privates: Meinen Sohn (13) gab ich den Namen Leelan-Joy. Leela kommt aus dem Sanskrit und heißt so viel wie Illusion, Traum, Fata Morgana, Spiel Gottes. Sein Name soll ihn immer daran erinnern, dass das Leben ein Traum ist, in dem wir meinen wach zu sein J

 

In diesem Sinne

 

Enjoy The Leela

 

Die erste Auflage 

 

"Time goes by, True Love stays"  

 

unter

 

https://donquichote.jimdo.com/ 

 

oder oben, links anklicken